GErman Creative Economy summit 2025

Let’s join creative forces

Zwei inspirierende Tage auf Kampnagel

Hinter mir liegen zwei inhaltsreiche Tage des German Creative Econcomy Summit auf Kampnagel in Hamburg – voller spannender Vorträge, bereichernder Diskussionen und inspirierender Begegnungen. Ein absolutes Highlight war – wie immer – die Rede von Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg. Ein Politiker, der Lust auf Politik macht! Seine Worte waren klug, pointiert und motivierend. So weist er darauf hin, „Dass wir Kreativität brauchen werden.“ Und, „… wenn die Welt so voller Dystopien ist, bleibt als die einzig wahre Disruption eine neue Utopie.“ Ein Thema mit dem wir uns in einer VDID-Gruppe seit über 3 Jahren auseinandersetzen, in Vorträgen diskutieren und das  „Utopisierens“ als Methode propagieren. Politik ist ebenso Thema wie KI, denn „kaum eine Branche wird derzeit derart durch KI herausgefordert. Weil qualitativ hochwertige Kreativleistungen plötzlich per Knopfdruck generiert werden können. Das ist mehr als eine narzisstische Kränkung des kreativen Menschen durch Technologie“ und spricht von einer „ästhetische Verantwortung“. Wer den gesamten Beitrag nachlesen möchte, findet sie hier.

Kreativität als Identität

Doch nicht nur seine Rede hinterließ Eindruck. Auch viele weitere Vorträge boten wertvolle Impulse. Besonders auffällig war, dass politische Themen nicht ausgespart wurden. Kultur und die Kreativbranche brauchen Freiheit – und stehen leider oft als Erstes auf der Streichliste, wenn es um Kürzungen oder Zensur geht. Doch Kultur ist Identität! Wie entscheidend es für Staaten ist, Kreativität zu fördern, zeigte die Diskussion Creativity as a Democratic Anchor eindrucksvoll: Finnland stärkte früh seine eigene Identität durch gezielte Förderung von Kunst und Kreativwirtschaft – ein Schritt, der dazu beitrug, eine klare Abgrenzung nach Osten zu manifestieren. Im Gegensatz dazu steht Georgien, wo Kultur und Kreativwirtschaft stark kontrolliert werden.

Ein weiteres Highlight waren für mich die Worte von Jean-Remy von Matt: „Ideen bringen nichts“ – eine provokante These, die sich etwas auflöste und zum Applaus aufrief. Ebenso beeindruckend war das Abschlussinterview mit Florian Illies. Und ganz besonders freute ich mich über die Session „What would life do?“ – viele Gedanken sind auch bereits in meinem Buch formatio naturalis zu lesen.

Natürlich gab es unzählige weitere spannende Vorträge und Diskussionen – die Qual der Wahl begleitete mich ständig. K

Digital Natives

Ein Aspekt fiel mir bereits beim Ticketkauf auf und wurde mit den Vorträgen im Foyer noch deutlicher: Die digitale Welt hat uns fest im Griff! Der Barcode als Eintrittskarte ist längst Standard, aber mit der App Swapcard ging es noch weiter: ein digitaler Event-Guide mit persönlichem Timetable, Infos zu den Speakern und einer Vernetzungsmöglichkeit – mein erster Gedanke: Wie großartig! Leider funktionierte die App bei vielen nicht – und leider das Problem wurde auch während der zwei Tage nicht behoben.

Und dann noch eine kleine persönliche Erkenntnis: Um den Vorträgen im Foyer zu lauschen, war eine Anmeldung per Barcode nötig – und eigene Kopfhörer! Hier zeigte sich, dass ich wohl kein Digital Native bin. Denn bisher gehörten Kopfhörer nicht zu den Accessoires, die ich auf einen Kongress mitnehme. Aber man lernt ja nie aus!

Ein herzliches Dankeschön an die Kreativgesellschaft Hamburg für die grandiose Organisation und an alle Speaker*innen!

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