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Die Kunst, sich nicht zu verlieren

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber nach Wochen der unaufhörlichen Politikdominanz, die nicht aufhören will, sehne ich mich danach, alle sozialen Medien hinter mir zu lassen. Warum? Zu viel Input. Zu absurd das Gelesene. Und vor allem: zu schwierig, sich davon nicht beeinflussen zu lassen.

Ein Overload an Informationen

Und leider auch ein Zuviel an unnützem Wissen. Ein Beispiel gefällig? Was bringt es Ihnen wirklich zu wissen, dass jemand auf irgendeinem Kongress war? (Übrigens: Gibt es heute überhaupt noch ein Thema, das nicht zum „Summit“ erhoben wird?) Viel wertvoller wären weiterführende Links zu tiefgründigen Vorträgen oder Einblicke in inspirierende Diskussionen. Doch sind wir ehrlich – ist das nicht oft nur Ablenkung? Das Gefühl, dabei sein zu müssen, informiert zu sein, und vielleicht sogar mit einem Kommentar sichtbar zu werden? Aufmerksamkeit als Währung. Und täglich erreichen mich neue Angebote, wie ich mehr Likes sammeln kann – als ob Likes automatisch zu sinnvollen Aufträgen führten.

Overload an Konsum

Noch gravierender ist unser Konsumverhalten – eigentlich unser Hauptproblem. Denn wir konsumieren Informationen und Produkte unreflektiert, oft getrieben von äußeren Einflüssen, in der Hoffnung, damit innere Defizite auszugleichen. Der bekannte Designer Louis L. Lepoix sagte in den 70er Jahren treffend: „Die Welt ist in Unordnung geraten.“ Damals meinte er die äußere Welt – heute ist die Unordnung exponentiell gewachsen.

Ordnung beginnt im Inneren

Die Herausforderung liegt auf der Hand: Wir müssen unsere Welt wieder in Ordnung bringen. Doch, und hier liegt ein entscheidender Denkfehler, dies gelingt nur, wenn wir zuerst unsere innere Welt klären. Warum? Weil unser unstillbarer Hunger nach Konsum und Informationen darauf basiert, dass wir ihnen einen Wert zuschreiben – unseren eigenen Wert. Geld, Titel und Macht erscheinen als Mittel zur Anerkennung, doch in Wahrheit geht es um eine tiefere Sehnsucht: die nach Liebe und Zugehörigkeit. Werbung spielt virtuos mit dieser Illusion – und ein Teil von uns will sie nur allzu gerne glauben.

Was ist unser wahrer Wert?

Doch unser Wert liegt nicht in unserem Kontostand oder unserer Visitenkarte. Er liegt in unserer Lebendigkeit, in unserer Existenz selbst. Das wahre Wunder ist das Leben – Ihr Leben. Ihr Herz, das schlägt, Ihr Atem, der fließt. Der Wert liegt in der Tatsache, dass zwei Zellen sich vermehrten, Sie wachsen ließen – dass Sie dies hier lesen können.
Könnten wir diesen Wert wirklich erkennen, würde sich vieles in unserem Leben anders fügen – nicht nur leichter, sondern auch sinnvoller.

Die zwei Seelen in unserer Brust

Wie Goethe es durch Faust ausdrückt: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.“ Die eine strebt nach äußerer Anerkennung, nach Macht, nach Besitz. Die andere sucht nach innerem Gleichgewicht, nach Sinn und Authentizität – kurz, nach sich selbst.
Hier braucht es ein neues Verständnis. Ein Wandel vom Haben zum Sein. Der Psychoanalytiker Erich Fromm hat dies bereits meisterhaft in seinem Buch Haben oder Sein beschrieben. Doch wie jeder Wandel erfordert auch dieser Training – so, wie unser Körper, wollten wir ihn für einen Marathon trainieren. Es braucht bewusste Praxis, Reflexion und einen offenen, ehrlichen Austausch. Hier liegt die wichtigste Grundlage für eine kreative Unternehmensstrategie und ein erfolgreiches Innovationsmanagement.

Gemeinsam eine neue Richtung einschlagen

Wenn wir nachhaltige Veränderungen, echte Innovationen und eine Welt schaffen wollen, die nicht nur funktioniert, sondern floriert, dann ist es an der Zeit, unsere Gedanken bis zum Wesentlichen zu verdichten – um dann gemeinsam ins Handeln zu kommen. Wahre Veränderung braucht jedoch eine gemeinsame Vision, und die lässt sich am besten durch das Utopisieren entdecken . (Eine faszinierende Methode übrigens, die oft zu überraschenden Erkenntnissen führt, entwickelt von der PG Design.Ethik im VDID, an der ich seit Jahren teilnehme.)
Wenn wir dieses Denken mit den Gestaltungsprinzipien der Natur verweben (mehr dazu in meinem Buch formatio naturalis), rückt die Wahrnehmung ihrer tiefen Schönheit in den Mittelpunkt. Und was wir als schön empfinden, wollen wir bewahren – fast wie von selbst führt uns dieser Prozess zurück zu unserem eigenen Natur-Sein.

Sie fragen, wie der Weg aussehen mag? Lassen Sie uns diesen Prozess nicht nur theoretisieren, sondern praktisch gestalten. Lassen Sie uns Erfahrungen austauschen, Ideen entwickeln und echte Veränderungen anstoßen.

 

Sind Sie dabei? Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen – ich freue mich auf den Austausch!
Rufen Sie mich an 040 23690894 oder scheiben Sie mir eine Mail: info(add)designkunst.com

 

 

 

 

 

 

 

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