Kreativwirtschaft in Zahlen

light ist nicht gleich light. Der neue „lockdown light“ trifft erneut in erster Linie die Kultur- und Kreativwirtschaft. Wie sich das anfühlt bringt der mehrfach ausgezeichnete deutsche Opernstar René Pape in dem MDR-Beitrag auf den Punkt: Vom Hofieren fallengelassen in die Nicht-Existenz. Doch ohne die Kultur- und Kreativwirtschaft gäbe es weder Produkte, Webpages, Bilder, Magazine, Bücher, Fotografien, Filme, Musik, Theater – kurz irgendwelche Schönheiten. All das, mit dem wir zu gerne Zeit verbringen, was uns inspiriert und erfreut. Auch wenn das Wort „Schönheit“ auf Grund von oberflächlichen Schönheitsidealen im Design und der Kunst verpönt ist, es ist die Schönheit in ihrem tieferen Sinne, welche unser Leben bereichert.

Wie Design & Architektur, Musik & Kunst, Software & Games, Grafik & Werbung auch volkswirtschaftlicher wichtig ist, kann mit Zahlen und Daten belegt werden. Der jährliche Monitoringbericht zur Kultur- und Kreativwirtschaft 2020, veröffentlicht von der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung, beweist die Grösse unserer Branche (obige Grafik ist dem Bericht entnommen). Sie glauben es nicht? Dann lesen Sie bitte selbst pdf zum direkten download.

2019 erwirtschaftet die Kultur- und Kreativwirtschaft einen Gesamtumsatz von 174,1 Mrd. Euro, mit einer Bruttowertschöpfung von 106 Mrd. Euro und einer Gesamtbeschäftigung von rund 1,8 Mio. Menschen. Mit mehr als 60.000 finden sich die meisten Unternehmen (inkl. Einzelunternehmen) in der Designwirtschaft, gefolgt von der Software-/Games-Industrie und dem Architekturmarkt. In der Software-/Games-Industrie sind mit 430.020 Personen mit Abstand die meisten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig, in der Werbung mit 94.676 Personen die meisten geringfügig Beschäftigten.

Auch bei den meisten Selbstständigen liegt die Designwirtschaft vorn, bei einem Jahresumsatz über 17.500 Euro als auch bis 17.500 Euro (Mini-Selbständige). Der Vergleich zu anderen Branchen ist besonders spannend: Die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW), liegt mit der Bruttowertschöpfung mit 106,4 Mrd. hinter dem Fahrzeugbau (162,1 Mrd.) und dem Maschinenbau (111,1 Mrd.) an dritter Stelle und, jetzt werden Sie erstaunt sein, noch vor Finanzdienstleistern (74,1 Mrd.), der Chemischen Industrie (51,8 Mrd.) und der Energieversorgung (49,7 Mrd.).

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist „systemrelevant“.

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