Design ist Kunst die sich nützlich macht

Was macht den Beruf des Designers für mich so faszinierend?

Immer wieder werde ich gefragt, warum ich Industriedesign studierte? Insgeheim habe ich das Gefühl, dass meine männlichen Kollegen diese Frage selten bis nie hören. Es könnte auch daran liegen, dass ich neben der Produktentwicklung auch für die strategische Markenentwicklung und Training/Coaching zur Verfügung stehe? Oder liegt es daran, dass ich oft getrennte Welten verbinde? Analytisch-kreativ, technisch-ästhetisch und ganzheitlich-fokussiert in einer Person.

 

Nein, ich will nicht sagen, dass ich schon als Kind gerne gebastelt habe.

 

Die Kunstakademie mit ihren Werkstätten, das Handwerkliche mit dem Künstlerischen funktional zu verbinden, hat mich fasziniert. Das konnte ich vor Ort sehen, fühlen und erleben. Andere Studienmöglichkeit, wie der damals neue Studiengang Umwelttechnik, blieb im Nebel einiger Worte. Nur die Faszination der Natur und die Sehnsucht, sie zu verstehen, ließen die Biologie noch als Alternative zu.
Und doch entschied das Leben – so schien es zumindest damals, dass es Design werden sollte. Vielleicht lag es mir auch einfach im Blut, geerbt von meinem Vater, der heute als einer der ersten Automobildesigner gilt.

 

Warum Design?

Ich schweife ab. Vielleicht, weil die Antwort nicht so einfach ist, wie die Frage klingt. Warum Design? Ich formuliere die Frage um: Warum liebe ich meinen Beruf noch immer?

Ich liebe den Designberuf, weil er alle meine Sinne beansprucht: Unsichtbares zu erahnen, Zukünftiges aus der Vergangenheit abzuleiten und in der Offenheit des Nichtwissens das Vertrauen zu finden, die der Funktion und dem Unternehmen angemessene Form entsprechend der Aufgabenstellung visuell zu manifestieren. Und weil ich auch den forschenden Teil liebe: das Eintauchen in ein Unternehmen, in die Aufgabenstellung, unabhängig davon, ob es sich um eine Markenentwicklung, ein Kommunikationskonzept oder ein Produkt handelt. Es ist der Zauber der neuen Aufgabe, die Freude an der Umsetzung und die tiefe Erfüllung, wenn meine Kunden vom Erfolg berichten.

 

Grenzenlos

Design ist so vielseitig, dass man es grenzenlos nennen könnte, denn es ist fragend, forschend, lösungsorientiert und beinhaltet ein hohes Maß an Freiheit im Gestalten – für den Anfang unabdingbar, obwohl jedes Briefing nicht nur gefühlt einengt.

Aus heutiger Sicht habe ich meine beiden Vorlieben, Design und Natur, schon früh miteinander verbunden. Sei es für Kunden, in Vorträgen und in Workshops, meist mit dem Blick auf die Bionik an internationalen Design-Universitäten. Als meine Fragen nicht weniger, sondern mehr wurden, führte ich Natur und Design in meiner Dissertation an der TU München zusammen. Ja, ich wollte in fachfremde Bereiche vordringen. Gewagt? Ja, sicher. Ich wollte wissen und verstehen. Meine Neugier war stärker als die Angst zu versagen. (Obwohl ich zugebe, dass diese mich über den gesamten Prozess begleitete.) Mein „Leuchtturm“ bei dieser schier unlösbaren Aufgabe war mein Zweitgutachter, kein Geringerer als der bekannte Autor, Biologe und Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer.

 

Theorie und Praxis

So sehr sich ein theoretisches Thema von jedem Designprojekt unterscheidet, so ähnlich ist es doch. Der Prozess ist derselbe. Und das ist erstaunlich und wunderbar, denn es zeigt, dass man mit einer Designhaltung jede Aufgabe bewältigen kann.

 

Design ist für mich immer visualisierter Inhalt, ganzheitliches Denken und Handeln und die Integration aller Bereiche. Design fordert uns immer wieder neu zu denken, Grenzen zu überschreiten und scheinbar Unvereinbares ästhetisch zu vereinen. Was kann es Schöneres geben?

 

Sind Sie an einer Zusammenarbeit interessiert?
Dann schreiben Sie mir bitte eine Mail und wir vereinbaren einen Termin zum Kennenlernen!

 

Titel: Lange Jahre hing dieses Plakat in den Design Departments.
Als Autor wird einmal der Architekt Danilo Silvestrin genannt, ein anderes Mal werden Pierre Mendell, Klaus Oberer als Artits genannt.
Es prägt auch den Buchtitel „Industrial Design Unikate Serienerzeugnisse – die neue Sammlung – ein neuer Museumstyp des 20. Jahrhunderts – Kunst die sich nützlich macht“ von 1985
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