Vertrauen – das wichtigste Kapital
Jedes Unternehmen, das auf Dauer als Marke erfolgreich sein will, weiß: Vertrauen ist das wertvollste Gut. Es wirkt auf verschiedenen Ebenen – sei es bei der Produktqualität, bei der Kundenkommunikation oder intern im Team. Doch am Ende ist Vertrauen immer eine höchstpersönliche Angelegenheit.
Vertrauen kommt nicht per Dekret
Vertrauen ist keine Einbahnstraße und schon gar keine Selbstverständlichkeit. Es lässt sich nicht erzwingen, sondern muss verdient werden. Das gilt für Unternehmen genauso wie für zwischenmenschliche Beziehungen und – ja, leider auch – in der Politik.
Hier die sieben Grundpfeiler, auf denen Vertrauen ruht:
• Ehrlichkeit & Authentizität: Wer sich verstellt, wird entlarvt. Früher oder später.
• Aktives Zuhören & Verständnis: Zuhören ist keine Pause im Reden.
• Verlässlichkeit, Verbindlichkeit & Konsequenz: Wer A sagt, sollte auch B liefern.
• Empathie & Verständnis: Die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ist Gold wert.
• Klarheit, Transparenz & Offenheit: Geheimniskrämerei und schwammige Aussagen zerstören Vertrauen.
• Selbst Vertrauen schenken: Wer Misstrauen sät, wird kein Vertrauen ernten.
• Kompetenz & Werte: Ohne Substanz hilft auch das schönste Lächeln nicht.
Diese Prinzipien gelten überall – in Unternehmen, im Privaten und auch in der Politik.
Vertrauen in der Politik – ein rares Gut
Wenn Wähler:innen ihre Stimme abgeben, dann schenken sie einer Partei (und ihren Protagonisten) ihr Vertrauen. Doch mal ehrlich: Wie oft fühlt es sich wirklich so an? In der politischen Arena wirkt es manchmal eher wie ein Pokerspiel mit gezinkten Karten – Versprechungen hier, Beschönigungen da und am Ende bleibt das Gefühl, dass keiner so richtig die großen Herausforderungen anpackt. Und in diesem Jahr werden Versprechungen schon vor der Wahl gebrochen.
Was wir brauchen?
Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie mir. Wo nur soll man das Kreuzchen machen? Fast will ich provokativ behaupten, Parteien hätten ausgedient, zumindest dieses ständige, grundsätzliche Gegeneinander.
Die Herausforderungen sind so groß, dass wir alle Kräfte benötigen, um sie respektvoll und super schnell zu bewältigen. Mit Zuversicht und gerne auch mit einer Portion Humor.
Denn wir brauchen dringend einen Kanzler (auf Gendern wird bewusst verzichtet), der Brücken baut, statt Gräben zu vertiefen. Der ehrlich, transparent und werteorientiert handeln kann – nach innen und nach außen. Jemanden, der die globalen Zusammenhänge versteht, aber auch mit Autokraten diplomatisch umgehen kann. Kurz: jemanden, der die obigen Prinzipien lebt. Vielleicht hilft ja auch Ihnen, die oben genannten Punkte als Anhaltspunkt heranzuziehen, wer als Kandidat geeignet wäre.
Noch besser wäre es natürlich, ja, schon fast ideal, wenn nicht nur der Kanzler, sondern auch seine Partei diese Werte nicht nur auf Wahlplakaten propagieren, sondern sie tatsächlich vorleben würde. Denn Vertrauen ist wie Porzellan: Schnell zerbrochen, aber sehr, sehr schwer zu reparieren.
Grundsätzlich wünschte ich mir, dass der Anspruch von Willi Brand laut hinausgerufen wird (übrigens gilt das auch in Unternehmen):
»Mehr Demokratie wagen!«